Dirk Müllers genials Statement zum Ukraine Fall !
Auf die Straßen zu TTIP CETA und TISA !
Dirk Müller am 1.10.2014 Börsengang Zalando !
Wirtschaftssystem gut erklärt durch Dirk Müller !
Ausgehend von der Idee, dass in Indien ein schier unüberschaubares Heer an englisch sprechenden billigen Arbeitskräften zur Verfügung steht, hat man in der Vergangenheit in wachsendem Umfang Funktionen nach Südasien ausgelagert. Alles was nicht unbedingt eine Präsenz vor Ort zu benötigen schien, wurde nach Indien outgesourced. Darunter waren häufig Call Center und Helpdesks. Die Mitarbeiter in Indien mussten durch dieses System Nachtschichten einlegen, weil sie in einer anderen Zeitzone arbeiten, als die von ihnen betreuten Kunden.
Zu den Gewinnern dieser Entwicklung zählen Firmen wie Infosys, die mit ihrem kostengünstigen Angebot gewaltig wuchsen. Relativ bald hat sich jedoch gezeigt, dass die räumliche Distanz in der Praxis dann doch nicht so zielführend war. Und so wurden zuvor nach Indien ausgelagerte Bereiche wieder in die USA zurückverlagert. Die Arbeitsverträge liefen jedoch weiterhin über die gleichen Dienstleisterkonzerne, die zuvor die Arbeit in Indien erledigen ließen. Dazu gründeten die indischen Anbieter Niederlassungen in den USA oder übernahmen dort ansässige Unternehmen als Brückenkopf.
US-amerikanische Arbeitnehmer sahen diese Entwicklung durchaus mit Freude, boten sich doch neue Arbeitsplätze in Bereichen, die in den USA zuvor weitgehend ausgestorben waren. Zu den offensichtlich Glücklichen zählte auch Kelly Parker, die 2012 ihren vermeintlichen Traumjob im Harley-Davidson-Werk in Tomahawk, Wisconsin bekam. In ihrem Arbeitsvertrag stand allerdings nicht der bekannte Motorradhersteller, sondern der indischen Infosys-Konzern als Arbeitgeber.
Nach gerade einmal einem Jahr platzte der Traum. Parker wurde nicht weiter beschäftigt, nachdem sie ihren indischen Nachfolger Kapil K. eingearbeitet hatte. Infosys hatte ihren Arbeitsplatz kostengünstiger mit einem Inder besetzt, der als Zeitarbeitskraft mit einem H-1B-Arbeitsvisum eingereist war. Im Jahr 2013 war Infosys in den USA die Nummer 5 im Geschäft mit kostengünstigen Beschäftigten, die auf der Basis eines befristeten und bedingten H-1B-Visums arbeiten und fest an einen Arbeitsvertrag gebunden sind. Bei einem Jobverlust folgt der Verlust des Arbeitsvisums.
Nachdem Kelly Parker ihren Job verloren hatte, weil sie im Kostenwettbewerb gegen einen Zeitarbeiter aus Indien keine Chance hatte, schloss sie sich einer schon laufenden Klage in einem vergleichbaren Fall an. Der Vorwurf in diesen Fällen lautet: Diskriminierung amerikanischer Arbeitnehmer und Bevorzugung indischer Kontraktarbeiter. Teilweise wurden die amerikanischen Arbeitkräfte wohl auch dadurch ausgegrenzt, dass die in der jeweiligen Arbeitsgruppe beschäftigten Inder ihre Konversation in Hindi durchführten.
Das Vorgehen von Infosys scheint jedoch US-amerikanischem Recht zu entsprechen und hat sich inzwischen zu einem Geschäftsmodell entwickelt, das offensichtlich noch erfolgreicher ist, als die Verlagerung der Jobs nach Indien.
Nach den Details, die bislang aus den Verhandlungen zu den Geheimabkommen TISA durchgesickert sind, sollen Investoren grundsätzlich eigene Arbeitskräfte mitbringen dürfen, um die jeweiligen Dienstleistungen möglich kosteneffizient erbringen zu können. Was heute schon erfolgreich in den USA praktiziert wird, dürfte dann auch schnell in Europa um sich greifen. Zwar werden hierzulande wohl keine Inder zum Zuge kommen, weil Indien kein Vertragspartner bei TISA ist. Der TISA-Vertrag dürfte jedoch das Lohniveau so weit absenken, dass Unternehmen ohne Kontraktarbeiter (beispielsweise aus Staaten wie Peru) hierzulande kaum noch wettbewerbsfähig sind. Die Sprachbarriere muss sich nicht unbedingt als Hemmnis herausstellen – schon jetzt werden spanische Fachkräfte gerne angeworben.
Möglicherweise hat man sich in der Politik ja ein Vorbild am chinesischen Arbeitsmarkt mit seinen Wanderarbeitern genommen, die eine wichtige Basis des chinesischen Wirtschaftserfolgs waren. Wie die Ankündigung von Hon Hai zeigt, die in ihren Foxconn-Fabriken in Kürze Roboter einsetzen wollen, geht aber auch dieser Traum langsam zu Ende. Mit Verträgen wie TISA lässt sich diese Abwärtsspirale sicher noch beschleunigen.
Original Beitrag:
http://www.heise.de/tp/artikel/42/42291/1.html
Schon vor Längerem bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass der Westen einer großen Propaganda- und Lügenmaschinerie gleicht, welche einzig und allein der geheimen Agenda von eigennützigen Partikularinteressen dienlich ist. In diesem Zusammenhang braucht man beispielsweise nur verschiedene Handelsabkommen wie Transatlantic Trade and Investment Partnership oder Trans-Pacific Trade and Investment Partnership zu berücksichtigen.
Diese so genannten „Partnerschaften“ erweisen sich in der Realität als Instrumente, die es amerikanischen Konzernen und Unternehmen erlauben, sich der bestehenden Gesetzgebung souveräner Staaten zu entziehen, in denen sie ihre Geschäfte betreiben. Ein souveränes Land, dessen Regierung den Versuch unternimmt, bestehende Gesetze gegenüber amerikanischen Unternehmen durchzusetzen, kann durch eben jene Konzerne und Unternehmen aufgrund einer „Behinderung des Handels“ verklagt werden.
Wollte Monsanto zum Beispiel genmanipulierte Samen in Frankreich verkaufen oder sollten amerikanische Unternehmen das Ziel verfolgen, genetisch modifizierte Lebensmittel in Frankreich zu veräußern – während sich Frankreichs Regierung bestehender Gesetze gegen eine Einfuhr von gen-modifizierten Lebensmitteln bedienen würde –, würde es die Transatlantic Trade Partnership erlauben, Frankreich vor Gerichten im Ausland aufgrund einer „Behinderung des Handels“ zu verklagen.
Um es mit anderen Worten auszudrücken: die Verhinderung eines Marktzugangs für ein gesetzlich verbotenes Produkt in Frankreich würde in diesem Fall eine „Behinderung des Handels“ darstellen. Und dies ist der Grund, warum die US-Regierung darauf pochte, die beiden Handelsabkommen Transatlantic and Trans-Pacific Partnerships gänzlich im Geheimen und abseits jeden demokratischen Prozesses zu verhandeln.
Nicht einmal dem US-Kongress wurden Einblicke, geschweige denn Informationen, über die Verhandlungen gewährt. Ganz offensichtlich handelt es sich bei den Europäern und Asiaten, die sich mit den Konditionen dieser beiden „Partnerschaften“ einverstanden erklären, um durch amerikanische Konzerne und Unternehmen korrumpierte Statthalter. Falls die beiden Handelspartnerschaften in die Realität umgesetzt werden sollten, wird US-Recht zum einzig existierenden Gesetz in Europa und Asien avancieren.
Die europäischen und asiatischen Regierungsoffiziellen, die sich mit einer Hegemonie amerikanischer Unternehmen über die Gesetze in ihren eigenen Ländern einverstanden erklären, werden auf eine derart delikate Weise dafür bezahlt, dass sie dem Club der oberen 1% beitreten könnten.
Es ist interessant die Berichterstattung der BBC vom 10. Oktober mit derjenigen von Russia Today am darauffolgenden Tag zu vergleichen. Die BBC berichtete, dass die Ziele der Transatlantic Partnership mit einer Beseitigung von „Barrieren im bilateralen Handel“ sowie einer Stimulierung von Handel und Investitionen, ökonomischem Wachstum und zunehmender Beschäftigung verbunden sind.
BBC berichtete jedoch nicht, dass eine Beseitigung von Handelsbarrieren auch Verbote in Bezug auf gen-modifizierte Produkte aufheben würde. Jedermann ist sich darüber bewusst, dass die Europäische Kommission korrupt ist. Wen würde es überraschen, falls die Mitglieder der Europäischen Kommission darauf hoffen sollten, sich mittels amerikanischer Konzerne und Unternehmen zu bereichern?
Es braucht aus diesem Grunde niemanden zu wundern, dass die Europäische Kommission jüngst erklärte, dass Bedenken fehl am Platze seien, nach denen die Transatlantic Partnership die Souveränität von Staaten beeinträchtigen würde. Russia Today, das sich im Hinblick auf eine der Wahrheit nahekommende Berichterstattung zurückhält, weil der Sender auch in den Vereinigten Staaten aktiv ist, schafft es trotz allem, die Dinge in der nachfolgenden Überschrift auf den Punkt zu bringen:
„Kein TTIP: Massenproteste verreißen Handelsabkommen zwischen den USA und der EU als `Griff nach der Macht durch US-Konzerne´“
Überall in Europa finden sich die Menschen auf den Straßen zu Massenkundgebungen zusammen, um gegen geheime Vereinbarungen ihrer korrupten Regierungen zu demonstrieren, die es Washington ermöglichen würden, deren Lebensumstände und Geschäftsaktivitäten zu bestimmen. Russia Today berichtet, dass soziale Netzwerke zugunsten einer Großkampagne mobilisiert worden sind.
Ziel dieser Kampagne sei es, sowohl Europäer als auch Amerikaner dazu aufzurufen, etwas gegen `den größten Griff nach der Macht durch Konzerne innerhalb einer Dekade´ zu unternehmen. Russia Today zitiert den Organisator einer Demonstration in Berlin, der erklärte, dass die geheimen Vereinbarungen „Konzernen und Unternehmen mehr Macht und Rechte einräumen würden als ihnen jemals in der Historie zugekommen sind“.
Wie wir alle wissen, verfügen Konzerne und Unternehmen schon zum aktuellen Zeitpunkt über viel zu viele Rechte und vor allem Macht. „Proteste sind in 22 Ländern in ganz Europa geplant – inklusive Märschen, Kundgebungen und anderen öffentlichen Veranstaltungen – an über 1.000 Örtlichkeiten in Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien, Griechenland, den Niederlanden, Polen, der Tschechischen Republik und den skandinavischen Ländern.“
Haben Sie in letzter Zeit etwas über den jüngsten Griff nach der Macht durch amerikanische Konzerne und durch Washington seitens Fox “News”, CNN, der New York Times, der London Times oder ABC gehört? Selbstverständlich nicht. Haben Sie etwas über die teils massiven Proteste gegen die geheim verhandelten Handelsabkommen in diesen Medien gehört? Selbstverständlich nicht. Alles was Ihnen zu Ohren kommt, ist, was die großen Interessengruppen Sie wissen lassen möchten.
Russia Today berichtet, dass das Hauptziel der internationalen Proteste auf dem Ruf nach „einer Rückeroberung der Demokratie“ und einem Ende von im Geheimen verhandelten Abkommen basiert, die das Leben eines jeden Einzelnen zerstören. Amerikanische Konzerne, Unternehmen und Organisationen werden nun weltweit als Inbegriff des Bösen wahrgenommen.
Die unaufrichtigen „Handelsabkommen“ werden offiziell als „Beseitigung von Zöllen und nicht-tarifären Handelshemmnissen zugunsten des Freihandels“ apostrophiert, doch was durch diese Handelsabkommen tatsächlich beseitigt wird, ist die Souveränität der einzelnen Staaten, die daran teilhaben.
Amerika wird bereits regiert durch Konzerne und Unternehmen. Falls diese unaufrichtigen „Handelsabkommen“ in die Realität umgesetzt werden sollten, werden ab diesem Zeitpunkt auch Europa und Asien durch amerikanische Konzerne und Unternehmen regiert.
Gastbeitrag für CK*wirtschaftsfacts / © 2014 Paul Craig Roberts / Institute for Political Economy
Genau das ist auch meine Wahrnehmung seit einiger Zeit:
Original Beitrag : http://www.cashkurs.com/kategorie/gesellschaft-und-politik/beitrag/ttip-co-die-luegenmaschinerie/